Das Kreismuseum Wewelsburg – Kooperationspartner des Liebfrauengymnasiums – erweitert die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg um ein originales, historisches Gebäude auf dem ehemaligen Gelände des Konzentrationslagers Niederhagen. Es handelt sich dabei um den Seitentrakt der ehemaligen Häftlingsküche, die eines der letzten noch erhaltenen Gebäude des ehemaligen KZ Niederhagen/Wewelsburg ist. Nach einer aufwändigen Restaurierung wurden die Räumlichkeiten am 19.6.2024 als GeDenkOrt ihrer Bestimmung übergeben, um durch Zeitzeugen-Dokumente die Geschichte des ehemaligen Lagergeländes inklusive seiner Nachnutzungen zu erzählen und die Lebenswege der Menschen, die mit dem Barackenlager in Verbindung standen, zu dokumentieren.
Im Beisein von Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, dem Landtagspräsidenten André Kuper, Landrat Christoph Rüther sowie zahlreichen Ehrengästen führte die Museumsleiterin Kirsten John-Stucke in den neuen GeDenkOrt ein, der mit vielen unterschiedlichen museumspädagogischen Angeboten Anreize bietet, sich über den konkreten Ort und die Schicksale der betroffenen Menschen zu informieren.
Der Ausstellungsbereich endet mit der Frage: Wie betrifft mich das heute? In allen Redebeiträgen der kurzweiligen Eröffnungsfeier wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass diese „DenkOrte“ authentische Zugänge – auch für Schülerinnen und Schüler – bieten, um sich im Rahmen der historisch-politischen Bildung, aber auch der Demokratieerziehung mit der Vergangenheit und aktuellen politischen Strömungen auseinanderzusetzen. Neben der akribischen Wiederherstellung der alten Räumlichkeiten zeigte sich Schulleiter Thorsten Harnischmacher beeindruckt von den Begegnungen mit Zeit- und Zweitzeugen im GeDenkOrt; diese konnten sich noch genau erinnern, denn nach dem Krieg wurden Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien in dem Barackenlager untergebracht.