Aufgeregt und gespannt, was mich alles erwarten würde, startete ich meine Reise am Mittwoch, dem 1.6.2022. Leider hatte mein erster Zug Verspätung, wodurch ich meinen Anschlusszug verpasste und zweimal umsteigen musste. Daher war ich sehr erleichtert, als ich dann endlich spät abends am Bahnhof von Straßburg ankam und von meiner Austauschschülerin Elise, ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter empfangen wurde. Ich erfuhr auch direkt, dass ich leider Elises Vater nicht kennenlernen würde, da sich dieser auf einer Geschäftsreise befand.
Am nächsten Tag waren Elise und ich von 8 Uhr bis 16 Uhr in der Schule. Elise besucht das Lycée Jean Monnet mit dem das LFG seit einigen Jahren ein gemeinsames Austauschprogramm für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe anbietet. Meine Austauschpartnerin macht dort ihr „AbiBac“, ihr deutsch-französisches Abitur. Daher hat sie zwei Fächer, nämlich Deutsch und Geschichte auf Deutsch. Der Unterricht hat mir Spaß gemacht und ich habe auch relativ viel verstanden. Am interessantesten fand ich Mathe und Deutsch, da wir in Mathe fast dasselbe gemacht haben und in Deutsch haben wir den Film „Im Labyrinth des Schweigens“ angeschaut und uns über den Nationalsozialismus unterhalten. Ungewohnt war es jedoch für mich auch am Samstagmorgen in die Schule zu gehen und dass Elise eigentlich überwiegend nur Unterricht in den Hauptfächern hat.
In unserer Freizeit haben wir natürlich Straßburg besichtigt. Am schönsten fand ich das Viertel La petite France, da es wie Venedig mit viele Brücken über dem Fluss Ill und alten, sehr schönen Häusern aufgebaut ist, und wir sind oft durch die Straßen gebummelt.
Ich fühlte mich in Elises Familie und bei ihren Verwandten sehr gut aufgenommen, da wir viel unternommen haben, wie zum Beispiel eine Soirée, ein gemeinsames Mittagessen und einen Ausflug in ein Ferienhaus in die Nähe von Colmar. In Colmar waren wir wandern, haben Spiele gespielt und gemeinsam gekocht.
Das Essen war auch sehr lecker und es gab mindestens einmal am Tag ein frisch gekochtes Drei-Gänge-Menü mit Lebensmitteln, die wir auf einem Markt gekauft hatten. Einen Abend haben wir uns auch im Restaurant das elsässische Nationalgericht Flammkuchen schmecken lassen.
Mit vielen neuen Eindrücken und einer großen Shoppingtour zum Abschluss verabschiedete ich mich von Elise und fuhr Mittwochabend zum Glück diesmal ohne Verspätung nach Hause. Ich freue mich schon, wenn Elise im nächsten Schuljahr zum Gegenbesuch nach Büren kommt.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei Herrn Wiese, der den Austausch organisiert hat und es mir somit ermöglicht hat, diese tolle Erfahrung zu machen. Merci beaucoup!
Theresa Weber, EF