Bereits zum dritten Mal kam im Juni 2022 Harry Lause zu uns ans LFG, um den Eltern der Jahrgangsstufen 5 – 7 in einem kurzweiligen Vortrag viele Informationen und Tipps zum Medienkonsum ihrer Kinder zu geben.
Was macht die Anziehungskraft der digitalen Medien aus? Dabei geht es auch um „Fomo“ - Fear of Missing out, die Angst etwas zu verpassen, da sich die Spiele, auch wenn das Kind offline ist, weiter entwickeln. Dabei soll man beachten, dass die Bedürfnisse der Kinder auch befriedigt werden können, aber mit Grenzen. Eine Möglichkeit Abstand zu schaffen ist zum Beispiel ein Handysofa mit Ladefunktion für zu Hause. Vor dem Abendessen werden alle Handys auf das Sofa gelegt und die handyfreie Zeit beginnt für alle Familienmitglieder.
Unter www.saferinternet.at gibt es eine gute Seite, um App Einstellungen zu überprüfen. Nicht alle Funktionen einer App sollten von den Kindern benutzt werden können.
Mediengewohnheiten der Kinder sollten regelmäßig überprüft werden. Die Kinder können unter www.ins-netz-gehen.deeinen Selbsttest machen. Am LFG gibt es die Medienscouts unter Leitung von Frau Brauner und Frau Dietz, die Unterstützung bei Unsicherheit bezüglich des Medienkonsums leisten. Beim Bündnis Mediensucht Paderborn Netzwerk gibt es auch einen Fragebogen zur Medienabhängigkeit und die Caritas Suchtprävention bietet mit der Lobby ebenfalls eine gute Anlaufstelle in Paderborn.
Wie bekomme ich das Kind mit ins Boot, wie wecke ich eine Bereitschaft, das Medienverhalten zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern?
Wenn bestimmte Punkte auftreten wie Leistungsabfall, Vernachlässigung von Freunden oder Hobbys, Vernachlässigung des Äußeren, kann das Kind erkennen, dass es Grenzen eines akzeptablen Medienkonsums überschritten hat. Nun sollte gemeinsam die Bereitschaft zur Notwendigkeit von Veränderungen erarbeitet werden. Auch dabei können die Medienscouts helfen. Einem älteren Schüler glaubt man manchmal eher, dass da was schief läuft. Ebenso finden Schüler*innen und Eltern Unterstützung beim Beratungsteam am LFG.
Zum Abschluss betonte Herr Lause, dass Vertrauen die wichtigste Basis ist. Es darf keine heimlichen Handykontrollen geben. Machen Sie so viel wie möglich gemeinsam mit ihrem Kind – auch am Gerät. Lassen Sie sich die Spiele, Plattformen zeigen, zeigen Sie Interesse. Und dann erstellen Sie am besten gemeinsam Regeln zur Mediennutzung. Hilfe dafür gibt es zum Beispiel unter www.mediennutzungsvertrag.de.
Claudia Reinking