„Eine Welt. Keine Sklaverei.“

Eine besondere Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit den Ausprägungen moderner Sklaverei nutzten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 und der Q1 beim zweitägigen Besuch des missio -Trucks an unserer Schule. Das Angebot des internationalen katholischen Missionswerks missio umfasst eine multimediale Ausstellung im großen Truck und einen unterstützenden Workshop.

„Sklaverei? Die ist doch schon lange verboten!“, so lauten vielleicht die ersten Gedanken zum Thema des neu gestalteten missio-Trucks. Doch bei genauerem Hinsehen und Nachdenken gibt es viele Arbeitsverhältnisse und Lebenssituationen, die man mit dem Begriff Sklaverei beschreiben kann – und das nicht nur im globalen Süden. Wenn Menschen von anderen wirtschaftlich ausgebeutet werden, wobei auch Gewalt- oder Druckmittel eingesetzt werden, und diese Situation aus eigener Kraft nicht verlassen können, ist das eine Form moderner Sklaverei, und die ist leider immer noch Realität, teils sogar in zunehmendem Ausmaß.

Dass diese Realität auch mit unserem Alltag zu tun hat, konnten die Besucherinnen und Besucher des Trucks schon in den ersten Räumen erfahren. Hier konnte man sich über die Herstellungsbedingungen unserer Jeanshosen, über den Weg unseres Elektroschrotts auf Müllhalden in Ghana und über ausbeuterische Arbeitsbedingungen in der deutschen Fleischindustrie informieren. In einem nachgebauten Wohnzimmer gab es dann die Möglichkeit, alltägliche Gegenstände und Lebensmittel mit einem iPad zu scannen, um Informationen über deren Produktionsbedingungen zu erhalten.  

Im zweiten Teil der Ausstellung lernten die Schülerinnen und Schüler Initiativen und Handlungsmöglichkeiten gegen die moderne Sklaverei kennen und konnten sich mit ihrem eigenen Beitrag zur Verbesserung der Verhältnisse auseinandersetzen. Dazu gehört unter anderem, sich zu informieren und kritisch zu konsumieren, faire Produkte zu kaufen und Politik und Wirtschaft in die Verantwortung zu nehmen.

Wie das Hilfswerk missio auch schon auf seiner Homepage betont, macht der missio-Truck nicht nur den dramatischen Lebensalltag von Menschen, die heute in sklavenähnlichen Verhältnissen leben, erfahrbar und sensibilisiert so Besucherinnen und Besucher für das Thema. Er zeigt zugleich auch Wege auf, wie jeder einzelne von uns einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten kann.

Dies konnte auch eine Gruppe der kfd-Büren erfahren, die der Einladung des LFG, den Truck am Nachmittag zu besuchen, gefolgt war.

Der Besuch des missio-Trucks an unserer Schule wurde durch unseren Schulträger, die Malteser Werke, finanziell unterstützt.

                                                                                                                          Christel Teipel