Steigende Schülerzahlen machen am Bürener Liebfrauengymnasium bauliche Erweiterungen notwendig. Zudem müssen energetische Sanierungen am sogenannten „Neubau“ der Schule, wobei es sich um einen Baukörper aus dem Jahr 1972 handelt, durchgeführt werden. Als Lösung der räumlichen Engpässe ist die Aufstockung dieses Gebäudeteils geplant. Des Weiteren steht ein Neubau einer größeren Turnhalle und ein notwendiger Anbau als Mehrzweckraum auf der Agenda. Das gesamte Bauvolumen würde nach aktueller Kostenermittlungen rund 21 Millionen Euro betragen.
Sowohl die Malteser Werke gGmbH als Schulträger wie auch die Schulleitung des LFG haben den Neubau einer Turnhalle und den Bau eines Mehrzweckraums in der Prioritätenliste zunächst zurückgestellt, so dass die Investitionen für die Aufstockung und die Sanierung des Gebäudes mit rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt werden.
Bis zum Beginn des Schuljahres 2026/27 sollten die Bauarbeiten der Aufstockung abgeschlossen sein, denn ab diesem Schuljahr werden unter G9 alle Jahrgänge bis zum Abitur mit Schülerinnen und Schülern gefüllt ein.
„Wir werden dann aufgrund der jetzigen kleinen Jahrgangsstufen in Q1 und Q2 perspektivisch bis zu 150 Schülerinnen und Schüler zusätzlich unterrichten.“, stellt Schulleiter Thorsten Harnischmacher fest. Insgesamt besuchen ab diesem Zeitpunkt dann über 900 Schüler das LFG aus einem großen Einzugsgebiet. Zwar hatte die Schule bis zur Umstellung auf das Abitur nach G8 ausreichend Klassenräume, diese wurden aber mit der Umstellung auf das Turbo-Abi für die Sicherstellung des notwendigen Fachunterrichts umgebaut oder entsprachen nicht mehr den Vorgaben sowie den Brandschutzbedingungen.
Schon vor einigen Jahren, spätestens aber mit der politischen Entscheidung, das Turbo-Abitur wieder abzuschaffen und damit vom achtjährigen zum neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium zurückzukehren, war von den Malteser Werken als Schulträger die Notwendigkeit einer Erweiterung in den Blick genommen worden. Zwischenzeitlich hatte der Schulträger dafür bereits für rund 300.000 Euro entsprechende Planungen und Kostenermittlungen durchführen lassen und diese dem Landkreis Paderborn als Eigentümer des Gebäudes und des Grundstückes vorgelegt.
Die Finanzierung der Kosten liegt beim Kreis und den Kommunen, denn nicht nur Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Büren besuchen das LFG, sondern auch aus Salzkotten, Bad Wünnenberg und zum kleinen Teil aus Lichtenau. Während etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen aus dem Bürener Stadtgebiet kommt, sind es aus Salzkotten rund 25 Prozent, aus Bad Wünnenberg 21 Prozent und aus Lichtenau rund drei Prozent. Die Bereitschaft, die Investitionen mit 1,2 Millionen Euro zu fördern, hatte Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger unter dem Vorbehalt, dass sich auch die anderen Kommunen beteiligen, den Politikern aus Salzkotten bereits vorgeschlagen.
Auf Anfrage bei der Stadt Büren gab es die Information, dass in der Haushaltsverabschiedung 2024 das Thema „Finanzplanungen für Investitionen am Liebfrauengymnasium Büren“ nicht dargestellt wurde. Hierzu soll es gesonderte Beratungen in der Politik geben.
Die jährlichen Bezuschussungen des Liebfrauengymnasiums von Seiten der Kommunen trägt zurzeit die Stadt Büren in einem Umfang von ca. 300.000 Euro.
Eine weitere finanzielle Unterstützung für die baulichen Investitionen sind aktuell nur aus Fördertöpfen für die energetische Sanierung zu erwarten. Weitere Fördermittel des Landes NRW (Belastungsausgleich G8/G9) haben die Malteser Werke zusätzlich beantragt, aber die Bewilligung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher. Rückblickend investierte der Schulträger des LFG in den vergangenen fünf Jahren 1,3 Millionen Euro zusätzlich zu den jährlichen Instandhaltungsmaßnahmen in profilbildende Maßnahmen und die schulische Ausstattung.
Auch wenn die Sicherstellung der Finanzierung schwierig sei, zeigt sich Herr Harnischmacher zuversichtlich: „Die Malteser Werke sind mit großer Begeisterung und Engagement Schulträgerin des Liebfrauengymnasiums und alle Beteiligte haben uns versichert, dass die sachliche Notwendigkeit der Erweiterung des LFG im Rahmen der Schulentwicklungsplanung unstrittig ist, so dass sie nun mit ihren Räten und in ihren Haushaltsausschüssen die Finanzierung klären. Die Schulleitung des LFG freue sich in diesem Zusammenhang im Namen der gesamten Schulgemeinschaft über das positive Signal aus der Stadt Salzkotten, fügte der Schulleiter an.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der NW.