Auf den Spuren der Hexen

Am Freitag, den 20.10.2023, fuhren wir, die GeWi-Kurse von Frau Korthoff und Frau Diermann, nach Rüthen, um dort an einer Stadtführung mit dem Themenschwerpunkt „Hexenverfolgungen“ teilzunehmen. Wir haben uns zuvor im Unterricht mit den Hexenverfolgungen regional und überregional beschäftigt und so erste Eindrücke gesammelt. 

Wir wurden am Busbahnhof von dem Guide Martin Krüper empfangen und wegen des regnerischen Wetters gingen wir zuerst in die Kirche, wo er sich vorstellte und uns erste allgemeine Informationen über die Verfolgungen gab. Um konkreter zu werden, stellte er uns den Fall „Grete Adrian“ vor. Sie wurde um 1610 in Meiste geboren und wurde bereits im Juli 1655 in Rüthen auf dem Rathausplatz hingerichtet. 

Danach machten wir uns auf den Weg zum letzten erhaltenen Hexenturm, in dem wir, in zwei Gruppen aufgeteilt, herumgeführt wurden. Neben einigen Informationstexten über Fällen von verschiedenen Personen hingen an der Wand verschiedene Folterinstrumente, zum Beispiel eine Bein- und Armpresse, eine Rute oder eine Geißel, die für die Folter teilweise noch erhitzt wurden. Einige von diesen Instrumenten durften wir auch selbst ausprobieren, zum Beispiel die Daumenschrauben (ungefährlich), mit denen früher die Daumen gequetscht wurden und einen mit Holzspitzen überzogenen Stuhl.  

Auch gab es eine Schlaufe, an der die angeblichen Hexen an ihren Händen hochgezogen und aufgehängt wurden, in der Hoffnung, sie würden ein Geständnis ablegen. Uns wurde auch erklärt, dass der Turm nicht nur für Folterprozesse genutzt wurde, sondern auch für die Verteidigung der Stadt. 

Im Anschluss daran gingen wir zum Rathausplatz, wo uns ein Urteil aus einer Prozessakte von Grete Adrian vorgelesen wurde. Dort endete die Stadtführung dann auch und es ging für uns wieder zurück zur Schule. 

Die Exkursion nach Rüthen beeindruckte uns alle tief, schockierte uns aber auch. Die grausamen Methoden der Hexenverfolgung und das Leid, das die Opfer erdulden mussten, sind kaum vorstellbar.

Es ist beunruhigend, dass trotz der Fortschritte in unserer Gesellschaft immer noch Menschen in über 40 Ländern wegen mutmaßlicher Hexerei verfolgt und umgebracht werden.

Laura Kruse, Lina Schlüter und Melina Streubel (10d)